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Dorfchronik

verfasst von: Klaus Weil

 

Eine Schulchronik wurde 1884 angelegt und greift zurück auf das Jahr 1820 Der Schulvorstand beauftragte 1884 die Lehrerschaft eine Schulchronik neu anzulegen da die vorhandene Chronik durch heraustrennen von Blättern fehlerhaft geworden war.


Die Angaben aus dem verbliebenem Fragment sollten in eine neue Chronik übernommen werden. Es ist nicht genau bekannt, wann die Schule in Pottum gegründet wurde.

 

Der erste Lehrer, der bekannt ist, soll der Herr Johannes Steuper aus Dreisbach gewesen sein. Er erhielt 10 fl. in bar und freie Kost für seinen Schuldienst. In 1639 ging dieser in den Holländischen Militärdienst.

 

Im Jahre 1777 baute die Gemeinde ein Backhaus und östlich daran einen Schulraum. Dieses Gebäude stand in der Dorfmitte gegenüber der alten Kirche, dem heutigen Dorfplatz. Bis dahin wanderten die Kinder immer in das Haus in dem der Lehrer in Kost war.

 

Für alle Schul-und Kirchendienste erhielt der Lehrer 24 fl. 1809 wurden auch Sommerschulen eingerichtet. Die Besoldung wurde verbessert. Lehrer Hölper zb. erhielt in Einstellungsdekret.
Er bekam:

 

  1. a. von jedem Bürger eine Mast Hafer und einen halben Mast Gerste.
  2. b. von jedem Bürger 12. Kreuzer in bar.
  3. c. von jedem Bürger ein Christ,- und ein Osterbrot
  4. d. von jeder Kindtaufe ein Brot.
  5. e. von jedem Sterbefall eines Kindes drei Brote.
  6. f. von jedem Sterbefall eines Erwachsenen über 14 Jahre, fünf Brote.
  7. g. die Benutzung einer Wiese, die einen Wagen ertrug, gelegen an der sogenannten Paters Wiese.

 

Jedes Kind musste am Tag ein Scheit Holz zur Schule mitbringen.

 

Als 1817 die Neue Schulordnung für Nassau erstellt wurde, verbesserte sich auch die Besoldung und wurde anders geregelt und verbessert.

 

1820 bekam Lehrer Baldus aus der Gemeindekasse 150 fl. Wohnung und Miete wurden mit 20 fl. angerechnet.

 

Aus dem Kapellenfonds bekam er 30 fl. also insgesamt 200 fl. 1822 besuchten 66 Kinder die Schule. Der Schulsaal war zu klein geworden 1827 wurde ein neuer Schulsaal erbaut und 1828 bezogen. Die Schülerzahl stieg ständig. 1882 waren es 96 Kinder.


Der Lehrer beantragte Abteilungsunterricht 19o2 blieb infolge des großen Lehrermangels die Lehrerstelle unbesetzt, deshalb musste die Stelle in Pottum, von Lehrer Menges, Neustadt und Wahler, Hellenhahn mitversehen werden. Das Königliche Landratsamt zahlte ihnen pro km 20Pfg. und für die Überstunde 1,20M.

 

Mit der Zeit waren der Lehrsaal und die Lehrerwohnung, die getrennt voneinander lagen, baufällig und unbrauchbar geworden .1906/1907 wurde am Südwestrand des Dorfes eine neue Schule, mit Lehrerwohnung gebaut.1920 besuchten 120 Kinder die Schule. Eine zweite Lehrstelle war errichtet worden.1943/44 war die Schule vorübergehend geschlossen und diente als Unterkunft für Kriegsgefangene, die überwiegend aus Frankreich kamen.

 

Waren es 1945 noch 120 Kinder die zur Schule gingen, davon 28 Evakuierte, so sanken die Zahlen 1950 auf 97 und 1955 auf 55. 1960 waren es allerdings wieder 108, so daß sich die Frage erhob die Schule anzubauen oder eine neue Schule zu bauen.

 

Die alte Schule entsprach längst nicht mehr den Anforderungen .1961 wurde die Schule mit zwei Lehrpersonen dreiklassig. 1962 kam Frau Dehmel als dritte Lehrkraft nach Pottum. Da aber nur zwei Klassen vorhanden waren, musste Schichtunterricht eingeführt werden.

 

Planungsarbeiten zum Schulneubau wurden begonnen. Neben einer vierklassigen Schule sollten drei Lehrerwohnungen erstellt werden. Am 22.06.1963 war die Grundsteinlegung. Im Oktober wurde Richtfest gefeiert. Im August 1964 waren die Lehrerwohnungen bezugsfertig. Am 3.Okt.1964 wurde die Schule ihrer Bestimmung übergeben.


Das Festprogramm wurde begleitet vom Musikverein Pottum, dem MGV. Liederkranz und den Schulkindern von Pottum. In seiner Ansprache würdigten Oberregierungsrat Blum, Landrat Lingens und MDL August Hans den Mut der Gemeinde, ein neues Schulhaus zu bauen. Mit 131 Kindern wurde die Schule 1966 mit drei Lehrpersonen vierklassig. Bei der Einweihung konnte man noch nicht ahnen, daß vier Jahre später die Schulreform begann. In einer Elternversammlung entschieden die Eltern, daß die Kinder der oberen Klassen nach Web. zur Hauptschule gehen sollten. Für den Schulstandort Höhn gab es fünf Stimmen, für Hellenhahn keine. Ende des Schuljahres 1972 wurde die Schule Pottum aufgelöst. Pottum wurde zweiklassige Grundschule. 1977 wurde auch die Grundschule aufgelöst. Die Schule wurde Außenstelle der Verbandsgemeinde, Hauptschule Höhn. Alle schulpflichtigen Kinder aus Pottum besuchten die Grund, -Hauptschule in Höhn, es sei denn, sie besuchen eine weiterführende Schule in der Umgebung.